
Was einen guten Anwenderbericht ausmacht
In sieben Schritten zur lesenswerten Case Study
Anwenderberichte sind eine beliebte Möglichkeit für Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen näher vorzustellen und deren Nutzen zu veranschaulichen. Aber was interessiert einen Leser wirklich? Im Fokus des Anwenderberichts steht nicht das Produkt an sich, sondern vielmehr dessen konkrete Anwendung. In diesem Blogeintrag erfahren Sie, welche Punkte Sie bei der Erstellung einer guten Case Study beachten sollten.
Ziel eines Anwenderberichts ist es, den Nutzen eines Produkts oder Service anhand eines konkreten Anwendungsfalls zu veranschaulichen. Daher eignen sich Case Studies insbesondere für eigene Kampagnen oder natürlich auch für die Kundenakquise. Ein Anwenderbericht sollte ohne großes Vorwissen lesbar und zu verstehen sein und auf typisches Marketing-Vokabular verzichten. Hier liegt insbesondere auch der Unterschied zur Success Story, bei der es sich um eine reine Erfolgsgeschichte handelt, die in der Regel aus der eigenen Sicht und der eines Anwenders geschrieben wurde. Ein Anwenderbericht dagegen sollte neutral formuliert sein, damit der Text für eine Publikation in einem Fachmagazin geeignet ist.
Mit dem Erscheinen in einer Fachpublikation oder einem geeigneten Branchentitel kann so die Weiterverarbeitung in den Social Media-Kanälen angegangen werden – beispielsweise für Kampagnen in LinkedIn oder XING und auch Twitter. Sehr nützlich kann ein solches Marketing-Tool auch sein, um das eigene Profil aufzuwerten. Schließlich handelt es sich um Mehrwertinformationen, die gerade im Entscheidungsprozess für den Leser von großem Wert sein können. Zusätzlich können Sie auch eine Kurzfassung für Ihre eigene Webseite erstellen, was Vorteile für die Sichtbarkeit und Suchmaschinenoptimierung (SEO) bietet.
Bevor Sie mit dem Schreiben beginnen, bietet es sich an, ein Interview mit Ihrem Kunden zu führen. Alternativ kann dieser auch einen Fragebogen ausfüllen, den Sie ihm zur Verfügung stellen. Die Antworten dienen als Input, um möglichst praxisnah und aus der Sicht des Anwenders schreiben zu können. Steht der Input, geht es auch schon an die Texterstellung.
Die wichtigsten Schritte und Aspekte, die es beim Verfassen eines Anwenderberichts zu beachten gilt:
Anwender (Unternehmen) vorstellen
Ausgangssituation und Problematik darstellen
Auswahlverfahren für die Lösung beschreiben
Produkt/Dienstleistungen vorstellen und beschreiben
Anforderungen und Probleme beschreiben, Lösungen aufzeigen
Statements des Anwenders einbauen
Zusammenfassen und Fazit ziehen
Im Detail bedeutet dies für die Erstellung der Case Study:
Nachdem Sie einen geeigneten Kunden für Ihren Anwenderbericht ausgewählt haben, sollten Sie ihn zu Beginn detailliert vorstellen. Gehen Sie dabei insbesondere auf Folgendes ein:
- Branche
- Vom Unternehmen angebotene Produkte/Dienstleistungen
- Gründungsjahr
- Gesamtzahl der Mitarbeiter
- Standorte
Ausgangssituation und Problematik darstellen
Schildern Sie dann die Ausgangssituation, in der sich der Anwender befindet. Dabei sollten Sie unbedingt auf die genaue Problematik eingehen, die dazu führte, dass ein neues Produkt bzw. eine bestimmte neue Lösung eingeführt werden sollte. Häufig erfüllen die bisherigen Produkte beispielsweise nicht mehr die eigenen oder die gesetzlichen Anforderungen oder funktionieren nicht mehr.
Auswahlverfahren für die Lösung beschreiben
Geben Sie an, aus welchen Gründen der Anwender das Produkt bzw. den Service gewählt hat. Dabei sollten Sie ebenfalls darauf eingehen, wie Ihr Kunde auf Sie aufmerksam wurde.
Produkt/Dienstleistung vorstellen und beschreiben
Stellen Sie nun das Produkt bzw. die Dienstleistung näher vor. Beschreiben Sie dazu die allgemeinen Eigenschaften und die Anwendungsbereiche.
Anforderungen und Probleme beschreiben, Lösungen aufzeigen
In einem guten Anwenderbericht sollte dieser Punkt den größten Part einnehmen. Beschreiben Sie die Vorteile und den Nutzen des Produkts bzw. der Dienstleistung für diesen konkreten Anwendungsfall. Stellen Sie dar, wie Ihr Produkt zur Lösung der speziellen Herausforderung Ihres Kunden beiträgt. Gehen Sie dabei insbesondere auf die Anforderungen des Anwenders an die Lösung ein und wie die Eigenschaften des Produkts bzw. der Dienstleistung diese Anforderungen konkret erfüllen oder auch Probleme lösen können.
Soweit möglich, können Sie auch auf die Installation oder Implementierung eingehen und den Prozess grob skizzieren. Wenn dabei bzw. generell bei der Nutzung des Produkts oder der Dienstleistung Probleme aufgetreten sind, können Sie dies ebenfalls an dieser Stelle einbringen; ebenso natürlich auch, ob und wie die Probleme gelöst werden konnten.
Was in Ihrem Anwenderbericht nicht fehlen sollte: Informieren Sie auch über die Ergebnisse, die die Anwendung Ihres Produkts beim Kunden erzielt. Stellen Sie diese Auswirkungen detailliert dar und schaffen Sie direkte Bezüge auf die zuvor genannten Probleme und Herausforderungen.
Statements des Anwenders einbauen
Lassen Sie in einer Case Study unbedingt auch den Anwender ausführlich zu Wort kommen. Im besten Fall haben Sie bereits im Interview oder im Fragebogen ausführliche Statements, die Sie als Zitate im Text einbauen können – denn die Gedanken des Anwenders über Ihr Produkt oder Ihren Service sind schließlich am überzeugendsten. Achten Sie deshalb darauf, in Interview oder Fragebogen möglichst auf Fragen zu verzichten, auf die nur mit „ja“ oder „nein“ geantwortet werden kann. So stellen Sie sicher, genügend Inhalte für aussagekräftige Zitate zu sammeln.
Zusammenfassen und Fazit ziehen
Den Schlussteil eines Anwenderberichts bilden eine Zusammenfassung sowie ein Fazit. Fassen Sie die Grundaussagen des Textes prägnant zusammen und gehen Sie dabei insbesondere nochmal auf Ausgangssituation und Problematik sowie deren Lösung und das Ergebnis ein. Im Fazit kann Ihr Kunde abschließend zu Wort kommen und insbesondere auf den Nutzen Ihres Produkts bzw. Ihrer Dienstleistung eingehen sowie die gesamte Zusammenarbeit bewerten. Auch Planungen für eine potentielle weitere Zusammenarbeit oder eventuelle Ergänzungen und Anpassungen können, soweit vorhanden, in das Fazit einfließen.
